Peter Steinbach, Johannes Tuchel: Georg Elser
Neuerscheinung der Ernst Freiberger-Stiftung im September 2008Mit diesen Denkmalen erinnert die Ernst Freiberger Stiftung an deutsche "Helden ohne Degen", die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf unterschiedlichen Gebieten Großes geleistet haben und für das andere, bessere Deutschland jenseits von Krieg und Nazi-Terror stehen.
In der Buchreihe "Helden ohne Degen" sind bereits Bände über Konrad Zuse, Walther Rathenau, Ludwig Mies van der Rohe, Thomas Mann und Edith Stein erschienen.
Der neue, großformatige Band über den Bürgerbräu-Attentäter ist gelungen: Wer noch nichts über Elser weiß, findet eine leicht verständliche, gut strukturierte Einführung. Wer schon viel über Elser gelesen hat, entdeckt in diesem wissenschaftlichen Werk überraschend viele Details und Bilder, die bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Im Dokumentenanhang ist auf rund 100 Seiten das Verhörprotokoll abgedruckt.
Die beiden Autoren sind renommierte Historiker und leiten die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin.
Peter Steinbach, Johannes Tuchel: Georg Elser
Hardcover in Halbleinen 28,4 x 21,6 x 2,4 cm
272 Seiten, 113 Abbildungen
be.bra wissenschaft verlag GmbH, Berlin (September 2008)
ISBN 978-3-937233-53-6
Preis: 32,00 Euro
Inhaltsverzeichnis | Seite |
Ernst Freiberger, Ein Denkmal für Elser | 7 |
Georg Elser - Ein Lebensbild | 11 |
Wahrnehmungen und Deutungen des Anschlags vom 8. November 1939 | 91 |
Dokumentenanhang | 119 |
Würdigungen Georg Elsers - eine Übersicht | 253 |
Literatur | 255 |
Danksagung | 268 |
Bildnachweis | 269 |
Zu den Autoren | 270 |
Univ.-Prof. Dr. Peter Steinbach, geboren 1948 in Lage, 1973 Promotion an der Philipps-Universität in Marburg im Fach Mittlere und Neuere Geschichte, 1979 Habilitation an den Fachbereichen Geschichts- und Politikwissenschaft der FU Berlin, 1980 Heisenberg-Stipendiat der DFG, 1980 Berufung an die Universität Passau, 1982 bis 1992 Professor für historische und theoretische Grundlagen der Politik an der Universität Passau, seit 1983 wissenschaftlicher Leiter der ständigen Ausstellung "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" in Berlin, seit 1989 wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin, 2001 bis 2007 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der TU Karlsruhe, Institut für Geschichte. Seit Wintersemester 2007/2008 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim.
Prof. Dr. Johannes Tuchel, geboren 1957 in Hamburg, 1981 Diplom-Politologe an der Freien Universität Berlin, 1989 Promotion am Fachbereich Politische Wissenschaft der FU Berlin, 1983 bis 1987 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, 1988 bis 1991 Mitarbeiter im Referat Gedenkstätten der Senatskanzlei des Landes Berlin. Seit 1991 Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin, seit 1994 auch Geschäftsführer der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Seit 1992 Lehrbeauftragter, seit 2001 Privatdozent, seit 2008 apl. Prof. am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft) der FU Berlin.
Sehr angemessenDas neue Buch: Steinbach/Tuchel über "Georg Elser"VON VEIT GÜNZLER Rechtzeitig und angemessen erscheint zum 69. Jahrestag des Attentats im Münchener Bürgerbräukeller durch Georg Elser ein großformatiges, beeindruckendes Buch der "Ernst Freiberger Stiftung". Peter Steinbach und Johannes Tuchel haben ihm den schlichten Titel "Georg Elser" gegeben. Darin wird auf 271 Seiten in Wort und Bild Tat und Täter vom 8. November 1939 vorgestellt - wobei vieles schon durch die Publikationen der Königsbronner Gedenkstätte bekannt ist, besonders durch die Arbeiten Ulrich Renz. Nachdem aber, nicht zuletzt auf Drängen des Heidenheimer Georg-Elser-Arbeitskreises, endlich in Stuttgart und Berlin an den entsprechenden öffentlichen Plätzen an den kleinen Mann aus Königsbronn erinnert wird, der durch zwei Spielfilme einer interessierten Öffentlichkeit bekannt wurde, ist dieser durchaus opulente Band zur rechten Zeit erschienen. Der dazu gehörende "Dokumentenanhang" ist für jeden sensiblen und zeitgeschichtlich interessierten Leser eine Lektion über Tabuisierung und Verdrängung in der jungen BRD; außerdem gehören Namen wie Martin Niemöller und Otto Strasser bis heute zu den Reiznamen der Widerstandsgeschichte. Als besonders positiv ist die Übersicht über die zahlreichen Gedenkstätten und öffentlichen Gebäude in der BRD zu. bezeichnen, wobei interessanterweise in den "neuen" Bundesländern noch ein erheblicher Nachholbedarf besteht: Allerdings kein Wunder, denn in diesen Ländern gibt es noch vieles aus der unmittelbaren Vergangenheit aufzuarbeiten, da kann Georg Elser noch nicht bedacht werden. Des Weiteren ist die fast 150 Titel umfassende Literaturübersicht lobend zu erwähnen, die es dem neugierigen Leser ermöglicht, verhältnismäßig schnell seine eigenen Forschungen zu betreiben.
Quelle: Heidenheimer Neue Presse 11.11.2008 - www.hz-online.de |
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