Kampf um Gerechtigkeit: Das Schicksal der Familie Hirth
Band 8 der Schriftenreihe der Georg Elser Gedenkstätte Königsbronn
Der im April 2008 erschienene Band "Kampf um Gerechtigkeit" erhellt an Hand des Entschädigungsverfahrens
für die in Sippenhaft genommene Familie von
Georg Elsers Schwester
Maria Hirth,
geb. Elser, die Haltung gegenüber Elser, seiner Tat und dem Widerstand in den
frühen Jahren der Bundesrepublik Deutschland.
Im Mittelpunkt dieser Veröffentlichung steht Georg Elsers Neffe Franz Hirth. Er berichtet nun über seine Kindheit,
erzählt von seinem Onkel und dokumentiert den schweren Gang seiner Eltern
nach dem Krieg um Widedergutmachung.
Ins Visier der Gestapo geriet seine Familie, weil Georg Elser der in Stuttgart lebenden
Schwester seine letzten Habseligkeiten vermacht und sich unmittelbar vor seiner Flucht
bei ihr aufgehalten hatte. Franz Hirth wurde zeitweise von seinen in Berlin inhaftierten Eltern
getrennt und in einem Heim untergebracht.
Die in dem neuen 24-seitigen Band abgedruckten Dokumente veranschaulichen die Versuche der Familie
Hirth, nach dem Krieg Entschädigung und Wiedergutmachung zu erlangen.
Einen besonders Dank sprach der Königsbronner Bürgermeister Michael Stütz
Ulrich Renz
aus. Dem Träger der Königsbronner Ehrennadel ist es mit dem neuesten Band
"Kampf um Gerechtigkeit" wiederum gelungen, die damalige Zeit und vor allem ihre
Aufarbeitung in den Jahren nach dem Kriege zu dokumentieren: "Ohne Ihre Idee, aber vor
allem ohne Ihre umfangreichen Recherchen und Ihre redaktionellen Beiträge gäbe es diese
sehr gefragten und viel beachteten Broschüren der Gedenkstätte nicht."
Bei der Buchpräsentation v. l. n. r.: Ulrich Renz, Bürgermeister Michael Stütz,
Hannelore und Franz Hirth, Erwin Roth. Foto: Joachim Ziller
Der neue Band 8 wurde erstmals durch die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg unterstützt und
erscheint in einem neuen Gewand. Äußerlich ist der den Publikationen der Landeszentrale für politische Bildung
angepasst und erhält nun auch Fotos.
Zugleich mit dieser Veröffentlichung wurde auch der Band 2 der Königsbronner Schriftenreihe neu aufgelegt, der vergriffen
war. Es geht darin um den Redakteur
Erwin Roth
von der "Heidenheimer Zeitung", der schon in den 50er Jahren
die Wahrheit über Georg Elser und dessen Tat ermittelte und in einem ganzseitigen Bericht in der HZ veröffentlichte.
Seit zehn Jahren forschen verschiedene ehrenamtliche Mitarbeiter der
Georg Elser Gedenkstätte Königsbronn
über den Widerstandskäpfer. Der Journalist Ulrich Renz aus Karlsruhe hatte vor Jahren die Idee, diese
Forschungsergebnisse in einer Schriftenreihe zu veröffentlichen.