Informationen des US-Geheimdiensts zum Elser-Attentat
Von Allen Welsh Dulles, CIA-Direktor
Allen Welsh Dulles (1893-1969) war von 1953 bis 1961 Direktor der CIA. Er war der jüngere Bruder
von John Foster Dulles, dem damaligen amerikanischen Außenminister.
Während des Zweiten Weltkriegs war Dulles in der Schweiz Geheimagent des nach Kriegseintritt der USA gegründeten
OSS (Office of Strategic Services, spätere CIA) in Bern. Er hatte enge Kontakte zum deutschen Widerstand, insbesondere auch
über
Hans Bernd Gisevius.
Während der OSS - sogar im Voraus - sehr genau über die Ereignisse des gescheiterten Staatsstreichs am 20. Juli 1944
informiert war, tappte man im Fall
Georg Elser gänzlich im Dunkeln und wollte sich auch nicht auf die zutreffenden Informationen von
Gisevius
verlassen.
Nach dem Krieg veröffentlichte Dulles ein Buch über den Deutschen Widerstand unter dem Titel "Verschwörung in Deutschland"
mit - außer im Fall Elser - bemerkenswerten und damals weitgehend unbekannten Hinter-grundinformationen.
Am 8. November explodierte eine Bombe im Bürgerbräukeller in München, kurz nachdem Hitler seine alljährliche Rede zum Jahrestag des Bierkellerputsches von 1923 gehalten und das Gebäude verlassen hatte.
Dieses Ereignis bleibt noch immer unaufgeklärt.
Einige Indizien deuten darauf hin, dass die Höllenmaschine mit Wissen von Hitler und Himmler dort zur Explosion kam, um den deutschen Gemeinschaftssinn zu festigen, oder um, wie im Falle des Reichstagsbrandes, einen Anlass für eine neue Terrorwelle zu geben.
Ich hörte, es gäbe Photographien, die einen hohen SS-Offizier zeigen, der neben Hitler mit einer Uhr in der Hand steht, um aufzupassen, dass sein Führer auch noch rechtzeitig entkommt.
Andere behaupten, der Anschlag sei das Werk eines Kommunisten gewesen, der unabhängig und ohne das Wissen von anderen Antinazigruppen gehandelt hätte.