Eines Tages stand ein kleiner Mann vor mit und fragte, ob er etwas arbeiten dürfte. Ich habe gar nicht
richtig hingehört. Aber er ließ nicht locker.
Schließlich habe ich ihm gesagt, ich brauch' keinen Gesellen. Außerdem sei er dafür viel zu schmächtig.
Erfinder wäre er, hat er gesagt, ein bisschen versponnen sah er ja auch aus. Ich habe ihm klargemacht, dass ich
eine Schlosserei hätte und keine Erfinderei. Und dann habe ich ihn weggeschickt.
Alle paar Tage tauchte er wieder bei mir auf. Bis es mir zu bunt wurde. Wenn hier einer was baut,
habe ich gesagt, dann bin ich es. Sie können ja bestellen, was Sie wollen. Dann mache ich es Ihnen.
Das heißt, wenn Sie zahlen.
Am nächsten Tag war Elser schon wieder da und brachte seine Zeichnung mit. Von seiner Erfindung, wie er sagte.
Es war nicht die ganze Erfindung, nur ein Stück. Das Ganze dürfte noch niemand sehen, hat er gesagt.
Einen etwa 20 Zentimeter hohen Metallzylinder mit Gewinde habe ich ihm drehen müssen. War eine Kleinigkeit für mich.
Ich habe mich auch gar nicht gewundert. Erfinder kommen ja mit den verrücktesten Ideen.
Ich habe ihm das Ding gebaut. Was es gekostet hat, weiß ich nicht einmal mehr. Aber es ist bestimmt nicht teuer gewesen.
Max Niederhofer betrieb in der
Rumfordstraße 32 in München eine Schlosserei.
Wissentlich (Aussage 1946) oder unwissentlich (Aussage 1959) fertigte er 1939 eine Komponente für Georg Elsers Höllenmaschine an.
Niederhofers Aussage von 1959 steht im Widerspruch zu einer Aussage von Max Niederhofer einem in der Süddeutschen Zeitung erschienen
Pressebericht vom 22.2.1946.