Der Poker um das Schachspiel

Ist eine Schnitzarbeit, die von Georg Elser stammen soll, 30.000 Euro wert?


Quelle: Westermann, tz München 6.4.2004

Lange hat es gedauert, bis Georg Elser im öffentlichen Gedächtnis den Platz erhielt, den er verdient.

Jetzt aber zählt alles, was dem Widerstandskämpfer einst gehörte. Eine Verlockung für Trittbrettfahrer, die mit "Reliquien" Geld verdienen möchten.

Im Frühjahr 2004 hat der Münchener Peter Wittmann, selbständiger Marketing-Berater, auf seinem Schlafzimmerschrank eine Schachtel mit Schachfiguren entdeckt.

Er konnte sich plötzlich an eine Geschichte erinnern, die ihm seine Mutter einst erzählt habe:

Dieses Schachspiel habe Georg Elser während seiner Haft geschnitzt. 1945 habe er es im KZ Dachau dem 1950 verstorbenen Vater Wittmanns geschenkt...

Beweise? Irgendwelche Zeugen?

"Leider alle tot", so Wittmann laut Münchener tz vom 6. April 2004. "Aber warum hätte mein Vater meine Mutter - und meine Mutter mich anlügen sollen?"

Was Experten von diesem Schachspiel halten, das Wittmann für 30 000 Euro verkaufen wollte, schrieb die Süddeutsche Zeitung vom 7.4.2004.