Anschlag auf Elser-Gedenkstein in Heidenheim-Schnaitheim

Die mit vier einbetonierten Schrauben am Findling befestigte GussTafel des Elser-Gedenksteins in Schnaitheim wurde brachial herausgehebelt.

Die GussTafel wurde rund fünf Kilometer entfernt in Itzelberg gefunden, links oben eine mit der Tafel herausgerissene Schraube. Am Stein sieht man die abgebrochene Schraube, mit der die Tafel oben rechts einbetoniert war und darunter die Spuren eines Brecheisens, mit sie weggehebelt worden sein muss.

In der Nacht zum Montag, 12. September 2016 wurde nicht nur das Georg-Elser-Denkmal in Königsbronn zum dritten Mal von Unbekannten beschädigt wurde, sondern auch der sechs Kilometer südlich von Königsbronn im Heidenheimer Teilort Schnaitheim stehende Georg-Elser-Gedenkstein.

Die Gusstafel wurde herausgerissen und später in Itzelberg, einem Ortsteil von Königsbronn, der zwischen Königsbronn und Schnaitheim liegt, zurückgelassen.

Wie die Heidenheimer Zeitung am 16. September 2016 berichete, fand der Königsbronner Bürgermeister Michael Stütz die Gusstafel in einer Plastiktüte am Brückengeländer hängend, als er am Montagmorgen wie üblich mit seinem Hund am See unterwegs war. Der Schaden ist erheblich, sodass eine neue Tafel bei einer Kunstgießerei in Auftrag gegeben werden muss.

Es handelt sich um das erste Elser-Denkmal überhaupt. Der Gedenkstein wurde 1972 in dem kleinen Park in Schnaitheim errichtet, der seit 1971 den Namen Georg-Elser-Anlage trägt.

Politische Parolen oder andere Schmierereien wurden am Gedenkstein nicht gefunden. Hintergründe für diesen Vandalismus sind der Stadt, die Anzeige erstattet hat, nicht bekannt. Umso dringender sei ihr Appell an die Bevölkerung, die Polizei bei der Suche nach den Tätern zu unterstützen und Beobachtungen rund ums Denkmal zu melden.

Während die Täter in Königsbronn 2012 weißen Lack, 2015 Akkutrennschleifer und Bauschaum und 2016 Bauschaum und silbernen Lack einsetzten, waren sie in Schnaitheim offensichtlich mit einem Brecheisen unterwegs. Ob es sich stets um dieselben Personen handelte, wird man vielleicht nie herausfinden. – Der gezielte und wiederholte Vandalismus gegenüber diesen Elser-Denkmälern deutet wohl nicht auf reine Dummejungenstreiche hin, sondern auf irgendein zumindest rudimentär ausgeprägtes politisches Motiv.

Wie die Heidenheimer Zeitung am 9. November 2016 schrieb, wurde für tausend Euro eine neue Tafel gegossen und einbetoniert. Auf dem Foto sieht man noch den Kranz von der Gedenkfeier zum Jahrestag des Attentats, bei der das Denkmal bereits wieder instandgesetzt war.

Allerdings war das Todesdatum auf der neuen Tafel falsch: Es lautete auf den 26.4.1945 (Bild Mitte). Auf der bei dem Anschlag im September 2016 zerstörten Tafel stand das richtige Todesdatum, der 9.4.1945 (Bild links).

Die Georg Elser Gedenkstätte Königsbronn hatte der Stadt die erste Tafel aus dem Jahr 1972 als Modell für die neue Tafel zur Verfügung gestellt, die auf den 26.4.1945 lautete und später durch eine korrigierte zweite Tafel ersetzt wurde, die dem Vandalismus zum Opfer fiel.

Zum 72. Todestag wurde eine vierte Tafel installiert, die jetzt das richtige Todesdatum ausweist (Bild rechts). Vergrößerte Ansicht.


Georg-Elser-Gedenkstein in Heidenheim-Schnaitheim

Dritter Anschlag auf das Königsbronner Elser-Denkmal

Georg Elser: Denkmale und Gedenktafeln


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