Arbeitskreis fordert: Konstanz soll zur "Georg-Elser-Stadt werden"
Konstanz. Der Arbeitskreis "Johann Georg Elser" will das Andenken an den
Hitler-Attentäter bewahren. Elser war vor 66 Jahren auf seiner Flucht in die Schweiz in einem
Konstanzer Garten verhaftet worden.
Von Ralf Baumann
"Konstanz soll zur Georg-Elser-Stadt werden": So lautet das Ziel von Robert Neu vom Arbeitskreis "Johann Georg Elser Konstanz". Erster Schritt ist die Gedenkausstellung "Ich habe den Krieg verhindern wollen", die am 9. November im Innenhof des Konstanzer Rathauses eröffnet wird und bis 23. November dauert.
Hitlers Glück
Am 8. November 1939 verübte Elser im Münchner Bürgerbräukeller mit einer Zeitzünderbombe ein Attentat auf Adolf Hitler. Weil der Diktator den Saal frühzeitig verlassen hatte, entkam er dem Anschlag. Acht Menschen starben. Elser setzte sich nach Konstanz ab und wurde beim Versuch, an der Schwedenschanze nach Kreuzlingen zu flüchten, von deutschen Zöllnern verhaftet. Am 9. April 1945 wurde der Mann, der Hitler töten wollte, im Konzentrationslager Dachau erschossen.
"Stadt könnte mehr tun"
Bislang erinnert in Konstanz eine Tafel an der Schwedenschanze und ein "Georg-Elser-Platz" an den Widerstandskämpfer. "Die Stadt könnte aber noch mehr für das Gedenken an Georg Elser tun", meint Robert Neu. Der vor einem Jahr gegründete Arbeitskreis hat ehrgeizige Ziele. So soll das Leben von Elser in Konstanz und der Bodenseeregion lückenlos dokumentiert werden.
Georg Elser kam 1926 nach Konstanz, wo er mehrere Jahre lebte. Hier arbeitete er auch als Schreiner. Elser war Mitglied im kommunistischen Rotfrontkämpferbund, im Trachtenverein "Oberrheintaler", im Zitherclub und bei den "Naturfreunden". Für kurze Zeit arbeitete Elser auch in der Schweiz, in einer Schreinerei in Gottlieben.
Informationsstelle gefordert
Ein weiteres Ziel des Konstanzer Arbeitskreises ist eine jährliche Gedenkveranstaltung an den Hitler-Attentäter am 9. November oder am 9. April, am Todestag von Georg Elser. Wünschenswert sei auch, so Robert Neu, dass der "Georg-Elser-Preis" für Zivilcourage gegen herrschende Staatsgewalt, der alle zwei Jahre vergeben wird, im Jahr 2009 in Konstanz überreicht wird. Und die Georg-Elser-Gedenkstätte an der Schwedenschanze nahe der Grenze sollte zu einer Informationsstelle ausgebaut werden, fordert der Konstanzer Arbeitskreis weiter.
Ausstellung "Ich habe den Krieg verhindern wollen". Georg Elser und das Attentat vom
8. November 1939 in München. Vom 9. bis 23. November im Rathaus.