Private Grundschule mit Kindergarten, Kinderkrippe, Vorschule und Hort
Dr. Gisela und Ingo Klatt haben 2002 in Berlin eine private Grundschule gegründet und auf den
Namen Georg Elsers getauft. 2007 zogen die inzwischen über 50 Schüler
in neue Schulräume um, die im Gewerbehof 'Hermares' in der Mahlower Straße in
Neukölln eingerichtet wurden.
Die Erfolgsstory begann 1989, als die Klatts einen Verein ins Leben riefen, um ganz in der Nähe der Schule
in der Selchower Str. einen kleinen aufgeklärt-christlich orientierten Kindergarten aufzubauen.
Eingang zur Privatschule in der Mahlower Str. 24
Johann-Georg-Elser-Grundschule in Berlin
Staatlich genehmigte Ersatzschule mit über 50 Schülern, ausbaufähig bis 70 Schüler
Familienergänzende Ganztagsbetreuung mit Grundschule und Hort
Monatliches Schulgeld 180 €
Englisch ab der ersten Klasse
3 Gruppen: 2 x 1.-3. Klasse, 1 x 4.-6. Klasse
3 ½ Lehrkräfte
75 % Kinder mit nichtdeutscher Herkunftssprache
Angegliederter Ganztags-Kindergarten mit Kinder-krippe und Vorschule mit rund 50 Kindern in der Selchower Str. 28
Integrierter Kinderhort in der Mahlower Str. 25
Realschule geplant
Eines der geräumigen neuen Klassenzimmer
Ingo Klatt berichtet: "Die Johann-Georg-Elser-Grundschule ist eine kleine private Schule, die ich zusammen mit
meiner Frau und mit Unterstützung von einigen Freunden im Norden Neuköllns, in dem sozialen Brennpunkt
'Schillerpromenade' aufgebaut habe.
Kindergarten und Krippe in der Selchower Str. 28
Zunächst hatten wir 1989 nur einen Kindergarten für unsere eigenen Kinder gemeinsam mit anderen
Eltern und für deren Kinder aufbauen wollen. Daraus hat sich dann eine Kindertagesstätte mit
61 Plätzen entwickelt.
Zu dem Kindergarten kam mit zunehmendem Alter unserer Kinder ein Hort dazu, und
schließlich haben wir den Betrieb einer eigenen privaten Grundschule beantragt, der dann nach
jahrelangem Bemühen zum Schuljahr 2002/2003 bewilligt worden ist.
Kinderhort in der Mahlower Str. 24
Inzwischen sind unsere eigenen Kinder der Einrichtung längst entwachsen.
Da mich der 2.Weltkrieg, der Nationalsozialismus und der Widerstand seit meiner Jugend beschäftigt
haben und ich unter den Widerstandskämpfern, die die Möglichkeit hatten, entscheidend einzugreifen,
Johann Georg Elser als den Überzeugendsten gefunden hatte, habe ich die Gelegenheit ergriffen
und unsere Schule nach ihm benannt."
Johann-Georg-Elser-Grundschule
Mahlower Str. 25
12049 Berlin (Neukölln)
Telefon: 030 / 621 39 79 neuzeitlich-christlich@t-online.de
Schulträger: Neuzeitlich-Christliche Initiative e.V.
Leitung: Dr. Gisela Klatt
Es geht auch ohne Hausaufgaben – und mit Ganztagsbetreuung
Wie ein zweites Zuhause: Schule und Hort im Paket
VON TANJA BUNTROCK
Schulen machen sich fit für die Zukunft – und der Tagesspiegel ist dabei. Nach dem schlechten Abschneiden Berlins bei der Pisa-Studie stellen wir Schulen vor, die Eigeninitiative und Kreativität groß schreiben.
Die Schule. Kein auffälliges Schultor, kein Bohnerwachs-Geruch im Gebäude. Die Schüler der
Neuköllner Johann-Georg-Elser-Grundschule – benannt nach dem Hitler-Attentäter –
klingeln am Eingang des Altbaus in der Selchower Straße 28 und laufen ein Stück durch den Hausflur,
um in ihre Klassenräume zu kommen. Im Erdgeschoss links lernt die erste Gruppe, die Schüler der
Jahrgangsstufen 1-3. Die Älteren (4.-6. Klasse) der zweiten Gruppe haben ihre Räume im Hinterhaus.
Frontalunterricht? Fehlanzeige. In der im August gegründeten Privatschule sieht der Klassenraum aus wie
eine Mischung aus Wohn- und Kinderzimmer: flauschige Auslegware, Holzregale und Gruppentische, die im Zimmer
verteilt stehen. 16 Schüler sind seit dem neuen Schuljahr angemeldet, zwölf davon nicht deutscher Herkunft.
Insgesamt bietet die Neuköllner Schule Platz für 36 Kinder. Der Schillerpromenaden-Kiez, wie diese
Ecke Nord-Neuköllns genannt wird, ist als "sozialer Brennpunkt“ der Stadt bekannt.
Zwei Lehrer und zwei Erzieher kümmern sich um die Schüler und die Kinder der dazugehörigen Kita.
"Der Ausländeranteil an den umliegenden Schulen ist hier sehr groß“, sagt Schulleiterin
Gisela Klatt. Oftmals ziehen deutsche Familien aus dieser Ecke weg, sobald ihre Kinder in das schulpflichtige Alter kommen.
Das Besondere: Die "individuelle Förderung“ der Schüler an der Elser-Grundschule steht für Schulleiterin Gisela Klatt und ihrem Mann Ingo, "unterstützender Erzieher“, ganz vorne an. Zwar bildet der Berliner Rahmenplan die Grundlage, doch das Angebot an der Privatschule geht darüber hinaus. So hat beispielsweise jeder Schüler einen eigenen Hefter, in dem die Aufgaben für alle Schulfächer für eine Woche stecken. Daneben sind weitere Aufgaben enthalten, die der Schüler machen kann, der den Anforderungen voraus ist. Umgekehrt üben und vertiefen die Lehrer Aufgaben, "die noch nicht richtig sitzen“. Da, wo ein Schüler bereits über die Anforderungen seiner Klassenstufe hinausgewachsen ist, befasst er sich mit Lernstoff aus der höheren Klasse: Niemand muss sich langweilen, keiner wird unter-, aber auch nicht überfordert.
Englischunterricht mit Liedern und Spielen wird schon in der ersten Gruppe für die Klassenstufen 1 und 2 angeboten; die Dritt- und Viertklässler werden von den Lehrern auch schon an die Schriftsprache herangeführt. Hausaufgaben gibt es an der Schule nicht, denn "bei uns bleibt während des Unterrichts genug Zeit zum individuellen Üben und Vertiefen“, sagt die Leiterin.
Zum Ansatz der Schule gehört auch die "familienergänzende Ganztagsbetreuung“.
Das bedeutet: Die Halbtagsgrundschule ist eingebunden in den Ganztagsbetrieb des Horts. Die Kinder sollen
ein "zweites Zuhause finden, das ihnen "Betreuung und Schutz“ bietet. Sie sind nicht –
wie sonst häufig bei Kindern aus diesem Kiez zu beobachten – allein zu Hause oder dem Fernseher
überlassen. Die Schüler, Lehrer und Erzieher frühstücken gemeinsam vor dem Unterricht.
Mittags dann isst die Gruppe zusammen, eine Köchin bereitet frische Mahlzeiten zu, nachmittags gibt’s
nochmal einen kleinen Snack. Zum Freizeitprogramm für die Schüler gehören Basteln, Malen, Ausflüge,
Fahrradtouren, Schwimmen...
Sogar in den Ferien ist der Hort geöffnet – mit Ausnahme von vier Wochen in den großen Ferien und ein paar Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr.
Die Finanzierung: Das Schulgeld beträgt 100 Euro pro Monat, der zusätzliche Hortbetrag richtet sich nach dem Einkommen der Eltern und liegt meist bei 50 Euro im Monat. Weitere Kosten zum Beispiel für Ausflüge oder Bücher fallen dadurch nicht mehr an. "Zwar haben die meisten Eltern nicht viel Geld, doch eine gute Ausbildung ihrer Kinder ist ihnen wichtig“, sagt Gisela Klatt. "Viele verwenden das Kindergeld, um die Schulkosten zu zahlen.“ Vor allem die ausländischen Eltern legten großen Wert darauf, dass ihre Kinder gutes Deutsch lernen und einen Schulabschluss machen.