Als der Elser-Biograph Hellmut G. Haasis unlängst in der nach dem Hitler-Attentäter benannten
Grünanlage in Schnaitheim sprach, hatte er trotz eines Mikrofons Mühe, sich stimmlich gegen den
vorbei rollenden Verkehr durchzusetzen. Eine Versetzung des Georg-Elser-Gedenksteins, wie ihn die Stadtverwaltung
jetzt plant, scheint also durchaus sinnvoll.
VON MICHAEL BRENDEL
Würdiges Erinnern an eine lange Jahre nicht beachtete Persönlichkeit sieht nach Meinung der Verwaltung anders aus:
Unablässig schieben sich Autos, Busse und Laster an jener Stelle des kleinen Parks vorbei, an der ein Gedenkstein
die Person Elser ins Gedächtnis ruft. Zudem wirkt der Mann, der Hitler töten wollte, hier fast schon an den Rand
gedrängt, obwohl die gesamte Anlage seinen Namen trägt.
Nun soll ein neuer Platz für den Stein her, und die städtischen Planer sind auch schon fündig geworden. Unweit
des südlichen Park-Eingangs könnte er demnächst zwischen zwei Bäumen stehen, flankiert von zwei halbhohen Ecken,
die einen etwas ruhigeren Flecken des Gedenkens markieren.
Die Verwaltung schlägt dem am kommenden Dienstag tagenden Technik- und Umweltausschuss des Gemeinderats drei
Varianten zur Auswahl vor, deren Kosten auf Beträge zwischen 4500 und 7500 Euro veranschlagt werden.
Favorisiert wird im Rathaus die teuerste Version. Sie schließt eine befestigte Fläche aus Granit oder
Betonstein ein, auf der Gestecke oder Kränze abgelegt werden können.
Noch begleitet Verkehrslärm die Besinnung, aber bald schon...
...könnte der Gedenkstein an dieser Stelle stehen. Fotos: Brendel