Parallel zum neuen Kinofilm entstanden – Koproduktion von SWR und NDR
Das 90-minütige Hörspiel "Elser" ist parallel zum neuen Kinofilm von Regisseur Oliver Hirschbiegel entstanden.
Fred Breinersdorfer, der mit seiner Tochter Léonie-Claire auch das Spielfilm-Drehbuch verfasste,
wählte beim Hörspiel im Unterschied zum Film vor allem die Innenperspektive Elsers, um den minutiös geplanten Anschlag und seine Hintergründe zu schildern.
Burkhart Klaußner (Kripochef Arthur Nebe), Christian Friedel (Georg Elser) und Johann von Bülow (Gestapochef Heinrich Müller) bei den Hörspielaufnahmen.
Fred Breinersdorfer: Elser. Hörspiel, SWR2 2015,
2 CDs 90 min.
In Rückblenden, andrängenden Erinnerungen und im inneren Monolog werden die Überzeugungen und Motive, aber auch die Zweifel des Attentäters spürbar, der nur
wenige Minuten davon entfernt war, Weltgeschichte zu schreiben. Und der trotz schwerster innerer Konflikte in Kauf nahm, durch seine Tat
auch andere Menschen zu töten als denjenigen, dem sie eigentlich galt.
Film und Hörspiel sind in den Hauptrollen identisch besetzt: Christian Friedel spricht Georg Elser, Burkhart Klaußner spricht Kripochef Nebe,
Johann von Bülow den Gestapochef Müller und Katharina Schüttler ist Elsers Geliebte Elsa.
Regie in der Koproduktion von Südwestrundfunk (SWR) und Norddeutschem Rundfunk (NDR) führt Iris Drögekamp. Dramaturgie: Ekkehard Skoruppa.
Christian Friedel (Georg Elser) und Katharina Schüttler (Elsa) bei den Hörspielaufnahmen.
Das Hörspiel "Elser", von Beginn an nicht als Audio-Dublette des Films gedacht, ist ein völlig eigenständiges Werk geworden. Man kann es dennoch auch als ergänzende
Komplementärfarbe zum Film verstehen. Der Film zeigt die Hauptfigur Elser überwiegend in Szenen und Handlungen, also eher "von außen", wie es das Bildmedium Film auch
erfordert, während das Hörspiel weit stärker die Möglichkeit nutzt, in seine Gedankenwelt einzutauchen. Das Hörspiel wählt vor allem die Innenperspektive des Widerstandskämpfers,
um seine Geschichte und die Hintergründe zu erzählen.
Wie sagt eine frühe Definition des Hörspiels? Das Hörspiel zeigt nicht den Menschen in Bewegung, sondern die Bewegung
im Menschen. Autor Fred Breinersdorfer hat diesen Ansatz genutzt, um die möglichen Motive Elsers, über den eigentlich nicht sehr viel bekannt ist, zu kennzeichnen:
seine Freiheitsidee, seine Furcht vor und seine Verachtung für den Krieg, den er als Katastrophe für Deutschland und Europa heraufziehen sah.
Was der Film in seinen besten Momenten (und davon gibt es viele) durch die Mimik seiner Figuren zeigt, kann im Hörspiel zum Wort werden und ganz eigene
Qualität gewinnen. Nicht zuletzt die Geschichte seiner Liebe zu Elsa erhält in Elsers Erinnerungen einen eigenen Resonanzraum, den der Film so nicht zeigt.
Ekkehard Skoruppa, SWR2-Hörspielchef und Dramaturg bei "Elser"
Vorab-Premiere
Montag, 16. März 2015 um 19:00 Uhr im Literaturhaus Stuttgart
Mit Fred Breinersdorfer (Autor des Drehbuchs und des Hörspiels), Iris Drögekamp (Regisseurin) und Ekkehard Skoruppa (SWR2-Hörspielchef und Dramaturg).
Freitag, 20. März 2015 um 19:00 Uhr in der Kulturhalle Hammerschiede Königsbronn
Mit Fred Breinersdorfer (Autor des Drehbuchs und des Hörspiels), Iris Drögekamp (Regisseurin),
Johann von Bülow (Hauptdarsteller in der Rolle des Heinrich Müller) und Ekkehard Skoruppa (SWR2-Hörspielchef und Dramaturg).
Radio-Sendung
Mittwoch, 1. April 2015 um 20:00 Uhr auf NDR Kultur