Georg-Elser-Straße in Ehingen (Donau)
Im Neubaugebiet "Rosengarten" in Ehingen werden die Straßen nach Widerstandskämpfern im Dritten Reich benannt. Dies hat der Ehinger Gemeinderat am 20. Juli 2006 noch vor der eigentlichen Erschließung dieses Gebiets beschlossen. Nach Eugen Bolz, Dietrich Bonhoeffer, Carl Friedrich Goerdeler, Willi Graf, Kurt Huber, Jakob Kaiser, Alexander Schmorell, Hans und Sophie Scholl sowie nach Johannes Baptista Sproll benannte Straßen sind bereits bebaut. Die Georg-Elser-Straße gehört zu den dreißig Straßen, die noch in Planung sind.
Weil ihm das Konzept der Straßennamen nicht öffentlich ersichtlich erschien, hat sich der frühere Ehinger Verleger und Redaktionsleiter Veit Feger entschlossen, auf seine Kosten eine Gedenktafel mit allen Straßennamen dieses Baugebiets errichten zu lassen. Dem Widerstand fühlt sich Veit Feger besonders verbunden, weil die Nationalsozialisten dem Verlagshaus seiner Familie im Jahre 1934 das Verlagsrecht entzogen haben.
Die Stadt stimmte dem Vorhaben zu und stellte eine öffentliche Fläche am Eingang zum Wohngebiet Rosengarten nordöstlich der Bundesstraße B 311 zur Verfügung.
Die Stele wurde vom Bildhauer Gerold Jäggle aus Ertingen entworfen und ausgeführt. Von Jäggle stammt auch eine ähnliche Skulptur für die Opfer der Hexenprozesse in Saulgau, die dort 2017 eingeweiht wurde.
Die bronzene Stele trägt den Titel "Skulptur für den Widerstand". Sie ist 170 cm × 150 cm groß und listet die 28 Männer und zwei Frauen auf, die den Straßen im Wohngebiet ihren Namen gegeben haben oder noch geben werden. Die Falten in der Tafel stehen, wie der Bildhauer bei der Einweihung erklärte, für die Brüche im Leben der Widerstandskämpfer.
Das Denkmal, zu dem die Stadt das Fundament gestiftet hat, wurde am 13. April 2021 in Anwesenheit des Bildhauers und von Oberbürgermeister Alexander Baumann der Öffentlichkeit übergeben. Seitens der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAAG) sprach deren Sprecherratsmitglied Gertrud Graf.
Am 8. November 2021 wurde an der Stele eine bepflanzte Schale in Erinnerung an Georg Elsers Bürgerbräu-Attentats im Jahre 1939 niedergelegt.