Georg Elser: Sonderbriefmarke 2003

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Mit einer Auflage von dreißig Millionen Exemplaren brachte die Deutsche Post AG am 16. Januar 2003 anlässlich des 100. Geburtstags Georg Elsers in eine Sonderbriefmarke zu Ehren des Widerstandskämpfers heraus.

Hintergrundinformationen:

Nachdem die Idee einer Sonderbriefmarke für Georg Elser (* 4.1.1903 in Hermaringen bei Heidenheim; † 9.4.1945 in Dachau)aufgekommen war, sprachen Mitarbeiter aus Heidenheim und Bremen bei den Bremer Georg-Elser-Tagen 1998 den ehemaligen Bürgermeister Hans Koschnick in dieser Sache an. Die Bremer Elser-Initiative startete eine Postkartenaktion, unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung in Bremen, der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin und der Georg Elser Gedenkstätte Königsbronn.

An den Bundesminister für Finanzen und den Beirat zur Auswahl der Themen für Sonderpostwertzeichen wurde folgende Bitte vorgetragen:

Sehr geehrter Herr Minister!

Johann Georg Elser, ein Mensch mit ausgeprägtem Sinn für Gerechtigkeit und Humanität, durchschaute schon früh die verbrecherischen Absichten der Nationalsozialisten. Am 8. November 1939 wagte er, völlig auf sich allein gestellt, im Münchner Bürgerbräukeller den ersten ernsthaften Anschlag auf den Diktator. Das Attentat misslang, er wurde gefasst. "Ich wollte noch größeres Blutvergießen verhindern", sagte er im Verhör aus. Am Ende des von ihm vorhergesehenen Schreckens wird er am 9. April 1945 im KZ Dachau ermordet.

Wir bitten Sie, anlässlich des 100. Geburtstages von Georg Elser am 4. Januar 2003 mit einer Sondermarke an diesen mutigen Menschen zu erinnern und seine Tat zu würdigen. Georg Elser hat es verdient, 39 Jahre nach dem Sondermarken-Satz Dem Deutschen Widerstand, der ihn nicht berücksichtigte, endlich durch eine eigene Briefmarke weltweit geehrt zu werden.

Über tausend Postkarten gingen mit dieser Bitte beim Finanzministerium ein, u.a. von Bundestagsabgeordneten der SPD, der CDU und der Grünen. Neben der damaligen Justizministerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin (SPD) schaltete sich auch der ehemalige Finanzminister Dr. Theo Waigel (CSU) erfolgreich ein.

Nach Auskunft des Bundesfinanzministeriums hat es nie zuvor eine Postkartenaktion für eine Briefmarke gegeben. Bei der Entscheidung für oder gegen die Elser-Sondermarke gab es mit Sicherheit einen harten Kampf hinter den Kulissen. Aus den jährlich rund 1000 Vorschlägen können nur ca. 35 Motive ausgewählt werden.

11.9.2001 New York
Der Terroranschlag am 11. September 2001 in New York brachte wohl die Elser-Sondermarke in Gefahr. Es setzte sich jedoch zu Recht die Erkenntnis durch, dass Elsers Attentat auf Hitler im Gegensatz zu dem Anschlag vom 11. September keinen Krieg auslösen, sondern einen Krieg verhindern wollte.

Acht der besten Briefmarkengestalter stellten sich dem Wettbewerb um diese Sondermarke, aus dem Prof. Ernst und Lorli Jünger aus München als Sieger hervorgingen.

Entwurf:Prof. Ernst Jünger und Lorli Jünger, München
Motiv: Porträtfoto von Georg Elser
Wert: 0,55 EUR (Standardbrief)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Schwann-Bagel GmbH, Mönchengladbach
Größe: 35,0 mm x 35,0 mm
Papier: Gestrichenes weißes fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP 2
Ausgabetag:16.01.2003

Wettbewerb um die Georg-Elser-Sonderbriefmarke

Briefmarken zum Deutschen Widerstand

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