„Der Attentäter hieß Müller und hatte einen Franzosen als Geldgeber.“

Hans Baur: Das Attentat im Bürgerbräukeller

Der Bericht von Hitlers Chefpilot ist in zentralen Punkten unzutreffend


VON PETER KOBLANK (2025)

Hans Baur (* 19. Juni 1897, Ampfing; † 17. Februar 1993, Herrsching am Ammersee) gehörte von 1933 bis 1945 als Chefpilot zu den Personen in der unmittelbaren Umgebung Adolf Hitlers.

Zum Zeitpunkt des Kriegsendes bekleidete Flugkapitän Baur mehrere hohe Ränge, darunter Generalmajor der Polizei, SS-Gruppenführer sowie Generalleutnant der Waffen-SS. Während der Schlacht um Berlin hielt er sich gemeinsam mit Hitler im Führerbunker auf. Bei einem gescheiterten Ausbruchsversuch wurde er an beiden Beinen schwer verwundet und geriet am 2. Mai 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. In einem Militärhospital in Posen wurde sein rechtes Bein unterhalb des Knies amputiert.

Baur verbrachte seine Kriegsgefangenschaft zunächst im Lubjanka-Gefängnis in Moskau, anschließend in den Lagern Stalinogorsk, Krasnogorsk, Borowitschi und Woikowo. Am 31. Mai 1950 verurteilte ein Moskauer Gericht ihn zu einer Haftstrafe von 25 Jahren Arbeits- und Besserungslager. Er wurde 1955 im Zuge der von Konrad Adenauer geführten Verhandlungen zur Rückführung der letzten rund zehntausend deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion freigelassen.

1956 veröffentlichte Baur seine Memoiren unter dem Titel „Ich flog Mächtige der Erde“. In diesem Werk geht er auf den Seiten 183 bis 185 auf das Attentat von Georg Elser am 8. November 1939 im Bürgerbräukeller in München ein.

Sein Kapitel mit der Überschrift „Das Attentat im Bürgerbräukeller“ ist jedoch in zentralen Punkten unzutreffend. Das Kapitel wird hier originalgetreu wiedergegeben; die zahlreichen Fehler sind farblich markiert und in Fußnoten kommentiert.

Siehe auch: Falsche Gerüchte

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