Georg-Elser-Halle in Hamburg

Flakturm IV in Hamburg vor der Aufstockung. 🌐Lage.

Der Flakturm IV in der Feldstraße von St. Pauli war ein Luftabwehr- und Luftschutzbau, der 1942 erbaut wurde. Er war mit vier Flakgeschützen (Flak = Flugabwehrkanone) bewaffnet und gehört zu den größten jemals erbauten Bunkern. Er hat eine Grundfläche von 75 Meter × 75 Meter und ist 38 Meter hoch. Die Wandstärke beträgt 3,5 Meter, die Decke ist fünf Meter stark. Die Fenster waren damals mit Betonplomben verschlossen. Während der Luftangriffe auf Hamburg im Sommer 1943 fanden bis zu 25.000 Menschen Schutz im Bunker.

Der Betonklotz wurde nach dem Krieg nicht gesprengt, weil dann auch die Umgebung bis hin zur nur zwei Kilometer entfernten Hamburger Innenstadt in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. Im Kalten Krieg wurde der Bau als Luftschutzbunker reaktiviert.

Rund 60 Millionen Euro kostete die Aufstockung auf 58 Meter und die Begrünung des Bauwerks. Dort oben befindet sich auch die neue Georg-Elser-Halle.

2019 begann eine Investorengruppe, das denkmalgeschützte Bauwerk um fünf Etagen aufzustocken und mit 4.700 Bäumen zu begrünen. Während zum Baustart noch von einer Eröffnung ein bis zwei Jahre später ausgegangen worden war, verzögerte sich das Projekt immer wieder von neuem. Jetzt (Dezember 2023) ist der Neubau tatsächlich fast fertiggestellt.

Im April 2024 soll rechtzeitig zur Fußball-Europameisterschaft ein Hotel mit 134 Zimmern auf Vier-Sterne-Niveau eröffnet werden. Der Dachgarten soll für die Öffentlichkeit zugänglich werden und bietet einen spektakulären Blick in alle Himmelsrichtungen über die Stadt.

Das Bauwerk hat über 10.000 Quadratmeter Grün- und Gemeinschaftsflächen. Finanziert vom Bundesumweltministerium sammeln achtzig Sensoren Daten darüber, was die Pflanzen am Gebäude bewirken.

Georg-Elser-Halle

In dem begrünten Neubau befindet sich auch eine Mehrzweckhalle für Sport- und Kulturver­anstaltungen. Sie wurde dem Widerstandskämpfer Georg Elser gewidmet und heißt Georg-Elser-Halle. Sie soll ab April 2024 wochentags dem Schulsport dienen, an Wochenenden finden bei Konzerten rund 2.200 Menschen Platz.

Betreiber der Georg-Elser-Halle ist laut einem Bericht der TAZ vom 21. Dezember 2021 die HighGroundGardens Event GmbH des Club-Managers Wolf von Waldenfels. Dieser habe den Namen bewusst gewählt: "Wir wollen diesen Ort verändern, ohne das Gedenken abzumildern. Im Bunker gibt es also fortan einen kulturellen Ort, der nicht vertuscht, was war, und ein neuer Ort für friedliche Begegnungen wird." Elsers Name ermögliche, dass "die Halle, der Ort, der Bunker auf dem Heiligengeistfeld ein Mahnmal bleibt, und ein Held die Aufmerksamkeit bekommt, die ihm lange verwehrt wurde."


In München gab es früher in der Rosenheimer Straße die Georg-Elser-Hallen. Es handelte sich um ehemalige Werkshallen der Mahag (Münchner Automobil-Handel Haberl GmbH & Co. KG), die im Jahr 2000 nach Georg Elser benannt wurden. Sie gehörten zu Münchens beliebtesten Veranstaltungshallen und wurden im Herbst 2008 abgerissen.

Powered by www.georg-elser-arbeitskreis.de