Georg-Elser-Denkzeichen in Berlin
Nach 7 Jahren mussten die LED erneuert werden
Links seit der Einweihung im November 2011: Elsers Silhouette ist mit LED ausgeleuchtet. –
Rechts im Oktober 2017: Die LED sind ausgefallen.
Am 3. Oktober 2017 erhielt der Georg-Elser-Arbeitskreis von einem Leser folgendes Mail:
In Berlin befindet sich ein Denkmal mit dem stilisierten Gesicht von Elser,
welches in der Nacht beidseitig mit Lampen beleuchtet wird. Nun hat mein Arbeitskollege, der in der Nähe wohnt,
festgestellt, dass etliche Lampen defekt sind und somit das Denkmal nicht in der notwendigen angemessen Weise leuchtet.
Er hat auch schon bei dem Architekten des Denkmals interveniert, der die Berliner Verwaltung informiert hat,
die darauf aber nicht reagiert hat.
Auf Bitte des Arbeitskreises lieferte er am 25. Oktober 2017 mit folgenden Worten ein Foto (siehe oben links) nach:
Mein Kollege hat gestern ein Bild gemacht. Wie Sie sehen, sind inzwischen alle Leuchten erloschen.
Am 15. Januar 2018 informierte uns das Referat Bau- und Grundstücksangelegenheiten, Bühnen, Interdisziplinäre Einrichtungen
der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa wie folgt:
Die Erstellerfirma der elektrischen Anlagen - Fa. Stahn Elektro - hat die Ursachen des Totalausfalls der nächtlichen Beleuchtung umfänglich ermittelt.
Demnach sind die Steuerung sowie sämtliche LED-Ketten nach sechs Jahren Dauerbetrieb defekt.
Das daraufhin von der Fa. Stahn erstellte Angebot wurde zwischenzeitlich vom Dienstleister des Landes Berlin beauftragt. Die Fachfirma hat nun sämtliche Ersatzteile
bestellt und beim BA Mitte eine entsprechende Aufstellgenehmigung für den Hubsteiger beantragt.
Nach aktueller Auskunft der Fachfirma gehen wir davon aus, dass die Reparatur zu Mitte Februar 2018 abgeschlossen sein wird.
Am 8. April 2018 erhielten wir von der Senatsverwaltung neue Fotos. Die Beleuchtung wurde für rund 7.700 Euro repariert und das Denkzeichen funktioniert wieder:
Das Denkmal für den Hitler-Attentäter Georg Elser in der Wilhelmstraße (vor der Haus-Nr. 92 an der
Kreuzung An der Kolonnade) wurde am 8.11.2011, dem 72. Jahrestag des gescheiterten Anschlags, eingeweiht.
Im März 2018 wurden die LED erneuert.
Inschrift am Boden. Foto: Lienhard Schulz / Wikimedia-Commons
Die 17 Meter hohe Stahlsilhouette stand bereits eine Woche vor der offiziellen Einweihung. Am Dienstag,
8. November 2011, wurde das Denkzeichen für den Hitler-Attentäter Georg Elser
in der Wilhelmstraße in Berlin-Mitte um 12.00 Uhr der Öffentlichkeit übergeben.
Redner waren Kulturstaatssekretär André Schmitz, der Schriftsteller und Initiator einer öffentlichen Würdigung
für Georg Elser in Berlin, Rolf Hochhuth, und der Künstler des Denkzeichens, Ulrich Klages.
Zur feierlichen Übergabe waren Zeitzeugen und Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft geladen,
für die Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und Internationale Angelegenheiten des Landes
Baden-Württemberg, im Anschluss an die Übergabe einen Empfang in der Landesvertretung in der Tiergartenstraße 15
gab.
Rückblick: Langer Entscheidungsprozess in Berlin
Offener Kunstwettbewerb entschieden / 17 Meter hohe Stahlskulptur von Ulrich Klages
Der vom Land Berlin europaweit mit 200.000 Euro ausgelobte zweiphasige offene Kunstwettbewerb für das Denkzeichen Georg Elser
in Berlin ist am 12.10.2010 einstimmig entschieden worden. Unter Vorsitz von Leonie Baumann,
Geschäftsführerin der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst,
hat das Preisgericht einstimmig den Entwurf des Berliner Künstlers Ulrich Klages zur Realisierung empfohlen.
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Ulrich Klages Skulptur bei Tag und mit LED-Beleuchtung bei Nacht
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Bei dem künstlerischen Entwurf handelt es sich um eine über 17 Meter hohe filigrane Stahlskulptur mit
der Silhouette des Gesichts von Georg Elsers. Das Gesicht beginnt über den Baumkronen bei Hitlers ehemaliger Neuer
Reichkanzlei (1939 nach elfmonatiger Bauzeit eröffnet, im Krieg zerstört und 1951 abgetragen) und leuchtet beidseitig zur
Wilhelmstraße bei Dunkelheit.
Die Arbeit überzeugt das Preisgericht auf Grund ihrer stadträumlich besonders exponierten Form und
Position, durch die sie sich in dem schwierigen Umfeld mühelos behauptet. Sie versucht nicht,
durch Monumentalität und pure Höhe aufzutrumpfen, sondern ist ein klares, schwerelos wirkendes Stadtzeichen, das sich
eindeutig auf die Person Georg Elsers bezieht.
Die Darstellung des Profils erscheint als spannungsvolle Verbindung von Abstraktion und figürlicher
Konkretion, zugleich auch als Verbindung von Individualität und Verallgemeinerung. Das Kunstwerk ist
von unterschiedlichen Standorten aus gut sichtbar und daher geeignet, das Interesse
der Passanten und der Berlinbesucher am Thema und an der Person Georg Elser zu erwecken.
Nachts sichert die zurückhaltende, aber klare LED-Beleuchtung weithin Aufmerksamkeit, ohne zu
überstrahlen oder verspielt zu wirken.
Zitate Georg Elsers sind als Leuchtstreifen in den Gehweg eingelassen und regen zu weiterer
Auseinandersetzung mit seinem Anschlag vom 8. November 1939 auf die nationalsozialistische Führung an.
Dem Kunstwettbewerb ging eine Initiative des Schriftstellers Rolf Hochhuth voraus, der sich
das Abgeordnetenhaus von Berlin 2008 angeschlossen hat. Künstlerinnen und Künstler waren seit Anfang
des Jahres aufgefordert, sich mit Georg Elser und den historischen, politischen und moralischen
Dimensionen seiner Tat auseinanderzusetzen.
In der ersten Phase des Wettbewerbs hat das Preisgericht bereits im Juni des Jahres aus 207
Einreichungen 12 Entwürfe zur weiteren Überarbeitung empfohlen.
Ulrich Klages vor seinen Entwürfen für die 17 Meter hohe Skulptur. Foto: Wolff
Preisträger auf Platz zwei ist die Arbeit des Künstlers Thomas Eller mit dem Titel: U-Bahnhof als
Gedenkstätte "Georg-Elser-Denkzeichen", der dritte Preis geht an die Berliner Künstlerin Renate Herter
und Mitarbeit von Reinhard Gupfinger, Linz, für die Arbeit mit dem Titel "Georg Elser Zeit - Zeichen".
Öffentliche Ausstellung aller Beiträge vom 19.10.2010 bis 1.11.2010
Die Wettbewerbsergebnisse werden von Kulturstaatssekretär André Schmitz und der Vorsitzenden des Preisgerichts,
Leonie Baumann, auf einem Presserundgang am Montag, dem 18. Oktober um 12:00 Uhr in der Marheineke Markthalle,
Marheinekeplatz/Bergmannstraße in 10961 Berlin vorgestellt.
Alle Wettbewerbsbeiträge der 1. und 2. Phase werden zwischen dem 19.10.2010 und dem 1.11.2010 öffentlich ausgestellt.
Öffentliche Ausstellung:
Marheineke Markthalle
Marheinekeplatz/Bergmannstraße
10961 Berlin
Öffnungszeiten
Mo-Fr: 8-20 Uhr
Sa: 8-18 Uhr
So: geschlossen
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Quelle: Pressemitteilung der Berliner Senatskanzlei (Kulturelle Angelegenheiten) vom 12.10.2010
Interview mit Ulrich Klages
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Ulrich Klages
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Zunächst unseren herzlichen Glückwunsch, Herr Klages! Wann wird Ihr Kunstwerk eingeweiht werden?
Zunächst wurde hier nur ein Wettbewerb gewonnen und es ist eine Realisierungsempfehlung ausgesprochen worden.
Mir wurde allerdings gestern informell mitgeteilt, dass die Arbeit möglichst schnell realisiert werden soll
und dies wäre technisch Mitte 2011 möglich.
Wir würden gerne etwas mehr über Ihre Person wissen.
Ich habe an der Uni Kassel Bildhauerei studiert. Einer der Professoren, die mich dort maßgeblich beeinflusst
haben, war sicher der Metallbildhauer Prof.
Eberhard Fiebig.
Ich bin 56 Jahre alt und arbeite seit meinem Studium als Künstler und Designer.
Auf Ihrer Website
www.klages-design.de
gewinnt man eher den Eindruck eines sehr vielseitigen Designers, als den eines Künstlers im klassischen Sinne.
Die Website richtet sich sicher zuerst an gewerbliche Kunden und hat daher auch ein Schwergewicht auf
diesen Aspekten meiner Tätigkeit.
Für mich ist es ehrlich gesagt nicht so wichtig, ob ich nun als Bildhauer oder als Designer bezeichnet werde.
Der größte Teil meiner Arbeit realisiert sich im Bereich des Kommunikationsdesign. Also mit der
Fragestellung, komplexe Sachverhalte schlüssig umzusetzen. Die entsprechenden Antworten werden in völlig
unterschiedlichen Medien formuliert, sei es nun als ein Animationsfilm über die Krebsentstehung
oder als Skulpturentwurf einer DNA für die Uni Freiburg.
Wie sind Sie bei Ihrer Elser-Skulptur vorgegangen?
Der Wettbewerb hat nach einen Denkzeichen für Georg Elser gefragt.
Für mich stand also die Auseinandersetzung mit der Person Georg Elser, mit seiner
Haltung und der Handlung im Mittelpunkt der Fragestellung.
Die konkrete Umsetzung war dieser Positionsfindung zunächst nachgeordnet. Hier würde ein
ausgesprochener Bildhauer wohl anders formulieren.
Vielen Dank für dieses Interview.
Das Interview führte Peter Koblank am 14.10.2010
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Hochhuth-Initiative für Georg-Elser-Denkmal in Berlin
Pressespiegel zur geplanten Ehrung am 70. Attentats-Jahrestag am 8.11.2009
Offener zweiphasiger Kunstwettbewerb - Denkzeichen für Georg Elser in Berlin
Mit dem Elser-Denkmal im ehemaligen Berliner Regierungsviertel, über das bereits seit Ende 2007 viel,
aber bisher nur unproduktiv geredet wird, scheint es nun tatsächlich Ernst zu werden.
Das Land Berlin, vertreten durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin - Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten
lobt nun endgültig ein "Denkzeichen" für Georg Elser aus, das 200.000 Euro kosten darf. Die
Verfahrensbetreuung erfolgt durch die Berliner Firma S|PM Stein Projektmanagement. In der Ausschreibung heißt es u.a.:
Das Abgeordnetenhaus von Berlin hat beschlossen, dem Widerstandskämpfer Georg Elser ein Denkzeichen in
Berlin zu setzen. Initiator des Projekts ist der Schriftsteller Rolf Hochhuth.
Künstlerinnen und Künstler sind aufgefordert, sich mit Georg Elser und den historischen, politischen und moralischen
Dimensionen seiner Tat auseinanderzusetzen. Georg Elsers Widerstand ist vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer
Kontexte künstlerisch differenziert zu thematisieren und bei der Formfindung der Anlass des Erinnerns angemessen zu
berücksichtigen.
Das ehemalige Regierungsviertel der Nationalsozialisten an der Wilhelmstraße mit dem Gelände der Alten und Neuen
Reichskanzlei, ist der prädestinierte Ort dieses Denkzeichen zu setzen, da sich hier in Berlin das Machtzentrum
jener verbrecherischen Politik befand, gegen die sich Georg Elser gewehrt hat.
Teilnahmeberechtigt sind professionelle Künstler/-gruppen aus Ländern der Europäischen Union.
Der Kunstwettbewerb wird als Offener zweiphasiger Realisierungswettbewerb ausgelobt. Das Verfahren ist
bis zum Abschluss anonym. Die Wettbewerbssprache ist deutsch. Von den Teilnehmer/innen werden in der 1. Phase
dieses Kunstwettbewerbs konzeptionelle Lösungsvorschläge für ein Denkzeichen erwartet. Aus den eingereichten
Beiträgen wählt das Preisgericht bis zu 20 Teilnehmer/innen für die 2. Phase aus.
Der Auslobungstext sowie weitere Unterlagen und Informationen stehen ab dem 15. Februar 2010 unter
www.wettbewerb-denkzeichen-elser.de
zum Download zur Verfügung.
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Voraussichtlich im Oktober 2010 wird ein Preisgericht entscheiden. Dies besteht laut art-in-berlin online-magazine vom
22. Januar 2010 aus: Prof. Dr. Aleida Assman, Konstanz - Prof. Dr. Stefanie Endlich, Berlin -
Lou Favorite, Künstler, Berlin - Nele Hertling, Akademie der Künste Berlin -
Rolf Hochhuth, Schriftsteller und Initiator, Berlin - Prof. Dr. Wolfgang Schäche, Berlin -
Prof. Renata Stih, Künstlerin, Berlin - Prof. Johannes Tuchel, Gedenkstätte deutscher Widerstand, Berlin -
Ephraim Gothe Baustadtrat BA Mitte, Berlin - Claudia Reich-Schilcher, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin -
André Schmitz, Kulturstaatsekretär, Berlin
Offizielles Denkmal für Hitler-Attentäter Elser in Berlin
Berlin (dpa/bb) - Die deutsche Hauptstadt plant ein offizielles Denkmal für den Hitler-Attentäter
Georg Elser auf dem Gelände der früheren Reichskanzlei Adolf Hitlers. Das kündigte Kulturstaatssekretär
André Schmitz am Dienstag an. Er will am Abend in der Parochialkirche die von der Gedenkstätte Deutscher
Widerstand konzipierte Wanderausstellung "Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939" eröffnen.
Der Schreiner Elser hatte wenige Wochen nach Beginn des Zweiten Weltkriegs im Münchner Bürgerbräukeller
ein Sprengstoffattentat auf Hitler verübt. Der Diktator überlebte, weil er den Versammlungsort nach
seiner Rede früher als geplant verließ.
Quelle: WELT ONLINE 10.11.2009
Hochhuth will Denkmal für Georg Elser
Der Schriftsteller Rolf Hochhuth fordert ein zweites Berliner Denkmal für den Hitler-Attentäter Georg
Elser. Elser gebühre eine größere Ehrung, als ihm momentan zuteilwerde.
VON JANA PETERS
Bereits vor zwei Jahren hatte Hochhuth ein Denkmal gefordert und regte an, es zum 70. Jahrestag
des Attentats, nämlich am 8. November 2009, einzuweihen. Dieses Vorhaben sei aber "in irgendwelchen
Ausschüssen verschleppt" worden.
Bereits im letzten Jahr wurde eine Büste von Elser als Teil der "Straße der Erinnerung"
vor dem Bundesinnenministerium am Spreebogen enthüllt, bezahlt von der privaten Ernst-Freiberger-Stiftung.
Elsers Tat sei aber "so bedeutsam, dass eine kleine Büste nicht genügt", so Johannes Tuchel,
Leiter der "Gedenkstätte Deutscher Widerstand". Tuchel unterstützt Hochhuths Anliegen für
ein staatliches Denkmal und tritt für einen Standort vor der ehemaligen Reichskanzlei in der Wilhelmstraße ein.
Wie Torsten Wöhlert, Sprecher der Kulturverwaltung, informierte, soll noch im November ein Wettbewerb
dafür ausgeschrieben werden.
Der Einzelgänger Elser war am 8. November 1939 mit einem Bomben-Attentat auf Hitler im Bürgerbräu-Keller
in München gescheitert. Für Manfred Maier, Mitbegründer des Georg-Elser-Arbeitskreises in Heidenheim,
steht Elser in der Erinnerungskultur "ein Platz vor Stauffenberg" zu.
Am 7. November um 13 Uhr wird im Kino International, Karl-Marx-Allee 33, der Film "Georg Elser -
Einer aus Deutschland" aufgeführt. Am 10. November um 19 Uhr wird in der Parochialkirche,
Klosterstraße 66, die Wanderausstellung zu Georg Elser unter dem Titel "Ich habe den Krieg
verhindern wollen" eröffnet.
Quelle: Der Tagesspiegel 3.11.2009
Symposium Denkzeichen Georg Elser
In der Akademie der Künste in Berlin findet am Mittwoch, 22. Oktober 2008 von 16:00 bis 22:00 Uhr ein
"Symposium Denkzeichen Georg Elser" zum Thema Elser-Denkmal statt. Eintritt frei.
Einladung
Denkmal für Hitler-Attentäter Elser
Der Hitler-Attentäter Georg Elser wird in Berlin mit Denkmalen geehrt. Am 24. September wird von der
Ernst-Freiberger-Stiftung im Moabiter Spreebogen in einer "Straße der Erinnerung", wo auch andere
Persönlichkeiten der deutschen Geschichte wie der Widerstandskämpfer Albrecht Haushofer geehrt werden,
eine Elser-Büste enthüllt. Das teilten die Freiberger-Stiftung und die Gedenkstätte Deutscher Widerstand mit.
Die Freiberger-Stiftung gibt jetzt auch ein Buch über Georg Elser mit Beiträgen von Peter Steinbach und Johannes
Tuchel von der Gedenkstätte 20. Juli in der Stauffenbergstraße heraus.
Außerdem wird von der Gedenkstätte der Plan eines staatlichen Elser-Denkmals vorangetrieben, das vermutlich
nahe Hitlers früherer Reichskanzlei unweit des Potsdamer Platzes errichtet werden soll.
Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz hatte die Gedenkstätte Deutscher Widerstand beauftragt,
ihre Planungen für ein staatliches Elser-Denkmal, wie es auch der Schriftsteller Rolf Hochhuth angeregt hat,
voranzutreiben. Auch die CDU im Berliner Abgeordnetenhaus unterstützt diesen Plan.
Dazu soll am 22. Oktober in der Akademie der Künste eine Anhörung stattfinden, wie Johannes Tuchel sagte. Danach
ist ein Wettbewerb zur Realisierung des Denkmals geplant. Nach Auffassung der Politiker verdient Elsers Tat
"endlich die ihm bisher nicht erwiesene Anerkennung". Nach Ansicht des Dramatikers Rolf Hochhuth
sollte das Denkmal zum 70. Jahrestag des fehlgeschlagenen Bombenanschlags im Münchner Bürgerbräukeller am
8. November 2009 errichtet werden.
Berliner Morgenpost 11.9.2008
Georg Elser - lebensgroß und in Bronze
Denkmal des Königsbronner Widerstandskämpfers in Berlin geplant - gesponsert von Mitglied der Reemtsma-Dynastie
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Die Initiative für das Elser-Denkmal in Berlin geht auf Schriftsteller Rolf Hochhuth (links, bei der Podiumsdiskussion
in Berlin) zurück - und wird von Kulturstaatssekretär André Schmitz kräftig unterstützt. Foto: Manfred Maier |
Über Jahrzehnte fristete der kleine Handwerker aus Königsbronn in der Reihe der NS-Widerstandskämpfer ein
Schattendasein. Nun soll Georg Elser aus dem Schatten treten - und in Berlin als lebensgroßes Bronze-Denkmal
an seine große Tat und die Gräuel der Nationalsozialisten erinnern.
VON ANNETTE GRÜNINGER
"Ganz langsam kapieren die Leute, welche Rolle Georg Elser innerhalb des Widerstands gegen den
Nationalsozialismus spielt", freut sich Manfred Maier. Für den Mitbegründer des Heidenheimer
Georg-Elser-Arbeitskreises geht mit den Plänen in Berlin ein langgehegter Wunsch in Erfüllung:
"Schon bei unserer Entstehung vor 20 Jahren hatten wir die Idee, Elser ein Denkmal zu setzen."
Und zwar am Königsbronner Bahnhof: Dort, wo der gelernte Tischler 1939 in den Zug stieg, um das Attentat auf Hitler am 8. November im Münchner Bürgerbräukeller vorzubereiten -und den "Krieg zu verhindern". Nun ist also die Hauptstadt vor den Königsbronnern zum Zuge gekommen. Die Initiative für das Denkmal geht auf den Schriftsteller Rolf Hochhuth zurück, bekannt durch sein Theaterstück "Der Stellvertreter" und langjähriger Streiter in Sachen Elser. Mitte Februar hatte der Dramatiker unter dem Titel "Ein Denkmal für Georg Elser in Berlin?" zu einer Podiumsdiskussion geladen. Das Fragezeichen ist nun wohl hinfällig geworden, stieß das Vorhaben doch zumindest im Kulturausschuss des Berliner Senats auf breite Zustimmung.
Schließlich ist kein anderer Hitler-Attentäter seinem Ziel so nahe gekommen als der am 9. April 1945 in Dachau ermordete Elser. Sein Anschlag scheiterte schließlich nur an wenigen Minuten, die Hitler zu früh von der Versammlung im Bürgerbräukeller aufbrach - und die, wie etwa die Schweizer Historikerin Marlies Steiner findet, "den Zweiten Weltkrieg mit allen seinen Schrecken, den Rassenmord an den Juden eingeschlossen" hätten verhindern können.
Inzwischen zeichnen sich auch schon klare Konturen für das in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand geplante Denkmal ab. Aus Bronze soll es ein, wohl lebensgroß, weiß Maier, der selbst beim Podiumsgespräch in Berlin anwesend war, und "ein konkretes Elser-Antlitz tragen". An diese Bedingung habe der Privatspender, der ebenfalls schon gefunden ist, die Finanzierung geknüpft. Über die Identität des Sponsors wird freilich fleißig gemunkelt. "Wohl ein Mitglied der Zigaretten-Dynastie Reemtsma", meint der Heidenheimer.
Bereits im kommenden Jahr, wenn sich Elsers Attentat auf Hitler zum siebzigsten Male jährt, soll die Statue vor der ehemaligen Reichskanzlei voraussichtlich enthüllt werden. Eine prominente Ecke Berlins, weiß Maier, sehr belebt und zudem überaus sinnig: "als späten Triumph eines anderen Deutschlands".
Und für das möchte sich der Heidenheimer Arbeitskreis, etwa durch die Vergabe des Georg-Elser-Preises für Zivilcourage,
auch in Zukunft einsetzen - auch nach Enthüllung der Elser-Statue. "Unser Ziel ist es, dass Georg Elser in der
Erinnerungskultur des deutschen Widerstandes gegen die nationalsozialistische Diktatur endlich der herausragende
Stellenwert eingeräumt wird, der ihm zusteht", erklärt Maier: "Und dies kann nur ein Platz vor Stauffenberg
sein."
Heidenheimer Neue Presse 29.2.2008
Ein Denkmal für Georg Elser
Diskussion in Berlin über einen Standort bei der früheren Reichskanzlei
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Der Dramatiker und Schriftsteller Rolf Hochhuth bei der Diskussion zum geplanten Elser-Denkmal in Berlin. Foto: Manfred Maier |
Dem Hitler-Attentäter Georg Elser soll in Berlin ein Denkmal errichtet werden. Im Gespräch
ist ein Standort an der Stelle, an der einst Hitlers Reichskanzlei stand. Dazu fand dieser Tage in Berlin
eine Diskussion statt.
Dr. Johannes Tuchel, der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, hatte zum Podiumsgespräch eingeladen. In seiner Einführung brachte er zum Ausdruck, dass er ganz persönlich hinter der Idee, für Georg Elser ein Denkmal in Berlin zu errichten, stehe.
Der Staatssekretär für Kultur, André Schmitz, meinte zu Elser, er habe in kein Schema gepasst, "keine der
großen Strömungen im Kampf gegen die Nazi-Diktatur erkannte ihn als einen der ihren an, und somit fiel er
durch alle Raster. Mit der Folge, dass er zweimal hingerichtet wurde. Erst von seinen Henkern und danach durch die
öffentliche Wahrnehmung nach dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes".
Georg Elser "hat im Alleingang das einzige Attentat geplant und ausgeführt, dem beinahe die gesamte NS-Spitze
zum Opfer gefallen wäre, damit früher und weitgehender als die Männer des 20. Juli, die erst fünf
Jahre später zur Tat schritten. Da lag Europa bereits in Trümmern". Zum Standort eines Denkmals meinte der
Staatssekretär, "dass die Topographie des Terrors nicht der geeignete Ort wäre, dieser Platz ist in Ort der
Täter". Es gelte, Georg Elser an prominenter Stelle zu würdigen. Für ihn sei die Wilhelmstraße
als Ort einer solchen Ehrung gut vorstellbar.
Dr. Johannes Tuchel betonte, die ehemalige Reichskanzlei sei sowohl historisch als auch intellektuell der geeignetste
Platz in Berlin. Auch dies sei eine Ironie der Geschichte, dass Elser - ein später Triumph des Widerstandshelden -
ein Denkmal vor der ehemaligen Reichskanzlei von Adolf Hitler erhalten werde. Beiläufig fügte Tuchel an,
dass es sich bei Georg Elser um einen ganz wichtigen Mann des deutschen Widerstandes handele. Jährlich mehr als
100 000-mal werde im Internet die Seite von Elser angeklickt, davon etwa 50 000-mal aus dem englischsprachigen Ausland.
Der Dramatiker und Schriftsteller Rolf Hochhuth, auf dessen Initiative das Bemühen um ein Elser Denkmal zurückgeht, untermauerte mit großem Nachdruck, dass es notwendig sei, ein Standbild für Elser zu errichten. Er sei der vorbildlichste Attentäter der NS-Zeit gewesen, auch weil er mit seiner Vorbereitung 1938 schon sechs Jahre vor Stauffenberg gehandelt habe. Ein Denkmal für den ehrwürdigsten Deutschen des vorigen Jahrhunderts habe noch kein bildender Künstler gestaltet.
Hochhuth warf die Frage auf, warum Joachim Fest in seiner 1200 Seiten umfassenden Hitler-Biographie Elser nicht erwähnte.
Habe doch dieser, anders als Stauffenberg, nicht eine Minute im Sold des Diktators gestanden. Unter starkem Beifall schloss
Rolf Hochhuth mit seiner
Ballade zu Georg Elser seine Ausführungen ab. Manfred Maier vom Georg-Elser-Arbeitskreis
überreichte dem Literaten ein Exemplar der Gedenkschrift zu Georg Elser, in der diese Ballade abgedruckt ist.
Dr. Uwe Lehmann-Braun (M.D.A.), der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, betonte: "Es war eine
Schande, dass Deutschland diesen Widerstandskämpfer so lange ignoriert hat." Auch die Großen hätten Elser
über 50 Jahre verschwiegen. Ironisch fügte er an, dass das neue "dtv-Taschenbuch-Lexikon" Georg Elser mit
neun Zeilen gewürdigt habe, allerdings sei dies eine Zeile weniger als das Lexikon dem Elfmeterschießen gewidmet habe.
Elser habe sein großes Ziel mit aller Konsequenz verfolgt, und begriffen, dass der Polen-Feldzug nicht einmalig,
sondern nur ein Vorspiel für den großen Krieg war. "Er wollte Hitler, den Teufel der SS-Bewegung, beseitigen."
In der Erinnerungskultur könne man keinen Schlusspunkt setzen, was den Widerstand anbetrifft. Elser habe das
Gebot der Verantwortung angenommen. Lehmann-Brauns sagte, er werde in seiner Funktion "schon nächste Woche im
Kulturausschuss die Sache mit dem geplanten Denkmal vorantreiben". Er rechne innerhalb der CDU-Fraktion mit
einer einstimmigen Verabschiedung. Er fügte hinzu, "es ist äußerst selten, dass die
politisch verantwortlichen Repräsentanten in Berlin einer Meinung sind".
Dr. Christian Hauke, der zuständige Bürgermeister von Berlin-Mitte, bezeichnete Elser "als ein herausragendes
Opfer des Nazi-Regimes", dessen es gemeinsam zu gedenken gelte. Er habe im Sinne des Tyrannenmordes gehandelt.
Ein Denkmal in Berlin-Mitte an der ehemaligen Reichskanzlei sei ein geradezu idealer und genialer Standort.
Es sei ein später Sieg der Aufrechten aus jener Zeit. Man könne davon ausgehen, dass sich der Bezirk Mitte
seiner historischen Verantwortung umgehend und mit großem Nachdruck stellen werde.
In der anschließenden Diskussion wurde über die Standortfrage debattiert. Bis auf einen Teilnehmer
fand der Ort an der ehemaligen Reichskanzlei allgemeine Zustimmung. Lebhaft wurde die Diskussion betreffs der eventuellen
Gestaltung des Denkmals, über die es bis jetzt keinerlei Vorstellungen gibt. Allerdings betonte Rolf
Hochhuth nachdrücklich, "dass dem Denkmal ein erkennbares Elser-Gesicht zu geben ist". Er fügte hinzu, dass er bereits einen potenten Geldgeber an der Hand habe, der allerdings ein abstraktes Denkmal, das nicht konkret an Elser erinnere, nicht finanzieren werde.
Diese Anmerkungen fanden bis auf wenige Ausnahmen allgemeine Zustimmung. Am Schluss der Veranstaltung machte sich die Erkenntnis breit, dass die Planung und die Errichtung eines Denkmals sicher ein spannender und hoffentlich erfreulicher Prozess werden wird.
Heidenheimer Zeitung 21.2.2008
Kein Denkmal für Elser
Kommentar von Sven Felix Kellerhoff
Berlin soll ein "Denkzeichen" für den Hitler-Attentäter Georg Elser bekommen.
Die Initiative dazu geht unter anderem von dem Schriftsteller Rolf Hochhuth aus, offizielle Stellen unterstützen das Vorhaben.
Diese Idee ist gewiss gut gemeint. Aber gut gemeint ist eben nicht unbedingt gleich gut.
Kein Zweifel: Georg Elser war ein höchst ehrenwerter Mann. Ein einfacher Handwerker, der am 8. November 1939 aus
pazifistischen Gründen versuchte, den Diktator zu beseitigen. Jedoch scheiterte sein in monatelanger Arbeit vorbereiteter
Anschlag tragisch - Hitler verließ den Bürgerbräukeller in München zehn Minuten zu früh.
Elser war ein Held
Herr Kellerhoff lehnte in seinem Kommentar vom 20.2.08 für uns unverständlicherweise ein Elser-Denkmal
in Berlin ab. Wir sind entschieden anderer Meinung. Begründung: Die meisten Deutschen haben immer
noch nicht den Stellenwert seines Attentats vom 8.November 1939 auf Hitler richtig eingeschätzt und
entsprechend gewürdigt.
Saul Friedländer – Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2007 – antwortete auf die Frage "Heißt das
umgekehrt, dass es ohne Hitler gar nicht zum Holocaust gekommen wäre?" folgendermaßen: "Ich habe viel
darüber nachgedacht und komme tatsächlich zum Ergebnis, dass es ohne diese ganz besessene antisemitische
Persönlichkeit an der Spitze des NS-Regimes nicht zum Holocaust gekommen wäre."
Die Schweizer Historikerin Marlies Steiner schrieb in ihrer Hitler-Biographie: "Es ist nicht Aufgabe
des Historikers, darüber zu spekulieren, was geschehen wäre, wenn Hitler seinen ... Zeitplan (am Tag des Attentats)
eingehalten hätte. Aber da ein solcher Gedanke noch einmal den Blick auf die ganze Bedeutung der Person Hitlers
für die Existenz des Nationalsozialismus und auf seine Rolle in dessen Entscheidungssystem lenkt, kann man
sich doch eine Frage stellen: Hätte der Zweite Weltkrieg mit allen seinen Schrecken - den Massenmord an den
Juden eingeschlossen - stattgefunden, wenn er am 8. November 1939 ums Leben gekommen wäre? Im Lichte all dessen,
was wir heute wissen, scheint sich ein Nein als Antwort aufzudrängen".
Als Einzelgänger, der frei und ohne Ideologie, auf sich selbst gestellt, bereit war zum Eingriff
in die Geschichte, gilt es Georg Elser in Berlin mit einem Denkmal angemessen zu ehren. Georg Elser
war in der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte ein anderer aus Deutschland, einer, auf den wir
stolz sein müssten!
Manfred Maier für den Georg-Elser-Arbeitskreis, Heidenheim
Die Welt 4.3.2008
Redaktionelle Kürzung grau gekennzeichnet
In der deutschen Geschichte gibt es nur wenige Widerstandshandlungen, die so legitim sind wie dieser versuchte
Tyrannenmord - auch wenn acht Menschen starben
und 63 teilweise schwer verletzt wurden. Ohne Zweifel führt eine seriöse Abwägung zum Ergebnis, dass Elser ethisch und
moralisch gerechtfertigt war.
Mit der Frage, ob es in Berlin ein Elser-Denkmal geben sollte, haben diese Erwägungen allerdings nichts zu tun. Der
Idealist Elser stammte aus Königsbronn; dort gibt es eine Forschungsstelle und eine Schule, die seinen Namen trägt.
Er konstruierte seine Bombe in Heidenheim, wo ein Elser-Arbeitskreis wichtige Arbeit leistet. Es gibt derzeit 24 Straßen
und Plätze in Deutschland, die nach ihm heißen - auch in München, wo er von der Gestapo gefoltert wurde und
am Ende gestand.
In Berlin wird an Elser schon heute in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand erinnert, wo die
Gedenkstättenleiter Peter Steinbach und Johannes Tuchel wichtige Grundlagenforschung betrieben haben, und in der
"Topographie des Terrors". Hier, in der Gestapozentrale, wurde Georg Elser nach seinem ersten Geständnis
weiter verhört. Nördlich der Hauptstadt gibt es im früheren Zellenbau der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen, wo
Elser fünf Jahre lang in Einzelhaft saß, weil ihm nach dem "Endsieg" ein Schauprozess gemacht werden sollte,
eine Gedenktafel.
Ein weiteres Denkmal für Georg Elser in der Hauptstadt ist da kaum nötig. So lobenswert
das Engagement auch grundsätzlich ist, das Hochhuth, Senat und Abgeordnetenhaus von Berlin hier an den Tag legen:
Für andere Hitler-Gegner wäre derlei Einsatz dringlicher. Der Kreis um Arvid Harnack und Harro Schulze-Boysen,
die "stillen Helfer" verfolgter Juden oder auch Generaloberst Kurt von Hammerstein-Equord zum Beispiel
sind noch nicht annähernd so gewürdigt, wie es ihrer Rolle im Widerstand gegen Hitler entspricht.
Die Welt 20.2.2008
Auf Hitlers Bunker ein Gedenkort
Berlin will an den Attentäter Johann Georg Elser erinnern - am Standort der Reichskanzlei. Ein Ortstermin.
Auf dem Boden von Hitlers Reichskanzlei an der Voßstraße in Mitte stehen heute eine Kita, ein paar
Wohntürme aus DDR-Zeit und das neue Berliner Hauptquartier des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall. Zwischendrin liegt
eine hügelige Ödfläche mit Parkplatz. Banale Nutzungen für einen Ort, der mal das Zentrum einer Schreckensherrschaft war.
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Ehemalige Neue Reichskanzlei Wilhelmstraße Ecke Voßstraße |
Jetzt soll an der Voßstraße ein Gedenkort für Georg Elser entstehen, den fast in Vergessenheit geratenen Hitler-Attentäter
von 1939. Der Berliner Schriftsteller und Bühnenautor Rolf Hochhuth hatte die Idee in den Kulturausschuss des
Abgeordnetenhauses getragen und fand dort überwiegend Zustimmung. Hochhuth wünscht sich ein modernes
"Standbild" von Georg Elser und hat dafür auch schon einen prominenten Sponsor, die Reemtsma-Stiftung.
Neben Hochhuth ist der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Johannes Tuchel, ein glühender Verfechter
für ein Elser-Denkmal. Er hat den Standort Reichskanzlei vorgeschlagen. Tuchel hat sich intensiv mit der Figur Elser
auseinandergesetzt und sieht den Attentäter neben Stauffenberg als "den einzigen, dessen Anschlag fast geglückt wäre".
Allein das rechtfertige eine Würdigung in der Hauptstadt, auch wenn das Attentat in München, im Bürgerbräukeller,
verübt wurde.
Der Kulturausschuss hat den "Beratungsausschuss Kunst" des Berufsverbands Bildender Künstler mit einer
Expertise zum Denkmal-Projekt beauftragt. Bis Juni soll ein Ergebnis vorliegen. Was es dann wird, ein
Elser in Bronze oder eher etwas Abstraktes, sei völlig offen, sagt Brigitte Lange, kulturpolitische Sprecherin
der SPD. "Das ist ein demokratischer Prozess." Auch über den Gedenkort solle noch diskutiert werden. Um ihre
Offenheit auch nach außen zu bekunden, spricht die SPD lieber von einem "Denkzeichen".
Die CDU möchte
dagegen ein deutlich sichtbares Denkmal mit dem Antlitz Elsers. "Wir wollen dem Widerstand ein Gesicht geben",
sagt Kulturpolitiker Uwe Lehmann-Brauns. Das Gelände der Reichskanzlei sei der richtige Ort –
nämlich das "Machtzentrum des Teufels, den Elser umbringen wollte".
Als Standort-Alternative käme die "Topographie des Terrors" auf dem Prinz-Albrecht-Gelände in Frage,
aber Tuchel widerspricht. "Das ist schon definiert als Ort der Täter." Die Reichskanzlei mit einem Elser-Denkmal
zu überbauen, wäre dagegen eine "späte Genugtuung". Hochhuth spricht von einer "hohen Symbolkraft".
Der Standort-Vorschlag Tuchels habe ihn "biblisch berührt".
An der Voßstraße ist von biblischen Momenten
derzeit nichts zu spüren. Touristengruppen machen Fotos von den Einschusslöchern am Vorkriegsbau. Auf die Reichskanzlei
verweist nur die historische Infotafel an der Wilhelmstaße. Die Frau an der Parkplatzkasse kennt Elser
nicht. Ihre Kunden wüssten größtenteils nicht einmal, dasss sie auf den Fundamenten von Hitlers Reichskanzlei parken.
Der Tagesspiegel 20.2.2008
Die Neue Reichskanzlei in der Voßstraße wurde 1939 bezogen. Bei den Luftangriffen auf Berlin wurde sie nur leicht beschädigt. Als
eines der zentralen Symbole der Macht Hitlers wurde sie 1949–53 auf Befehl der sowjetischen Verwaltung Berlins gesprengt.
Später wurde das Gelände mit Wohngebäuden für die SED-Prominenz überbaut. Diese Plattenbauten wurden nach der Wende durch
verschiedene Renovierungsmaßnahmen optisch aufgewertet. –
Das Foto links zeigt den Blick in die Voßstraße von der Ecke
Wilhelmstraße aus. Genau hier - vom Gebäude im Vordergrund rechts bis über das Gebäude links im Hintergrund hinaus -
stand einst die Reichskanzlei. Mitten im Areal
liegt eine Kindertagesstätte (Foto rechts).
In der Diskussion um das geplante Denkmal wurde bisher nicht konkretisiert, wo genau das Denkmal "über den
Ruinen der Reichskanzlei" in diesem heutigen Umfeld errichtet werden soll.
Elser-Denkmal-Initiative im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses
Berlin (dpa/bb) - Berlin will an den Hitler-Attentäter Georg Elser
"an zentraler öffentlicher Stelle" erinnern. Der Schriftsteller Rolf
Hochhuth ("Der Stellvertreter") stieß am Montag im Kulturausschuss
des Berliner Abgeordnetenhauses auf breite Zustimmung seiner
Initiative. Über Gestalt und Ort des Denkmals oder "Denkzeichens"
gingen die Meinungen dazu noch auseinander. Die CDU-Fraktion schloss
sich dem Vorschlag Hochhuths an, ein Denkmal auf dem Gelände von
Hitlers ehemaliger Reichskanzlei unweit des Potsdamer Platzes am 8.
November 2009, dem 70. Jahrestag des Bombenattentats im Münchner
Bürgerbräukeller, zu errichten.
Kulturstaatssekretär André Schmitz unterstützte ausdrücklich die
Initiative Hochhuths und plädierte für eine Zusammenarbeit mit der
Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der Stauffenbergstraße, die sich
ebenfalls für ein Elser-Denkmal in Berlin einsetzt.
Die rot-roten Koalitionsfraktionen sprachen von einem
"Denkzeichen" und ließen auch den genauen Standort offen. Diese
Fragen sollen in einer breiten öffentlichen Debatte geklärt werden.
Der Senat soll dem Parlament darüber bis zum 30. Juni 2008 berichten.
Der frühere Berliner Kultursenator Thomas Flierl (Linke) erinnerte
daran, dass die DDR 25 Jahre lang versucht habe, auf dem von Hochhuth
vorgeschlagenen Gelände ein Thälmann-Denkmal zu errichten. Auch
sollte überlegt werden, auch an andere NS-Widerstandskämpfer
öffentlich zu erinnern.
Hochhuth plädierte für den Standort der ehemaligen Reichskanzlei
mit dem Hinweis, es sei der Ort, "wo nur noch eine Rasenfläche an die
einstige Machtbasis des Terrorregimes erinnert". Dort sollte ein Mann
geehrt werden, "der Jahre vor Stauffenberg gehandelt hat". Es sei
keine Frage, "dass die Dinge einen anderen Lauf genommen hätten, wenn
das Attentat geglückt wäre".
Hitler hatte den Bürgerbräukeller überraschend vorzeitig
verlassen, bevor die Bombe detonierte, die einen Teil des Saales zum
Einsturz brachte sowie acht Menschen tötete und 63 zum Teil schwer
verletzte. "Wäre auch Hitler getötet worden, wäre die NS-
Teufelsmaschinerie ihres Motors beraubt worden", meinte der CDU-
Abgeordnete und Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, Uwe Lehmann-
Brauns. "Dieser so genannte kleine Mann ist eine große Persönlichkeit
der deutschen Geschichte und würdig, in der deutschen Hauptstadt
geehrt zu werden."
dpa 18.2.2008
Die späte Würdigung eines Helden
70 Jahre nach seinem heldenhaften Versuch, Adolf Hitler zu töten, soll Georg Elser in Berlin ein Denkmal erhalten.
Die Politik scheint nun dafür bereit. [...]
Bis zum 70. Jahrestag des gescheiterten Anschlags soll nach dem Vorschlag des Dramatikers Rolf Hochhuth
der 'einsame Attentäter' mit einem Denkmal in Berlin gewürdigt werden. Bei der ersten öffentlichen Diskussion
darüber sprachen sich jetzt mehrere Bundes- und Berlin-Politiker dafür aus. Uwe Lehmann-Brauns, Vizepräsident
des Berliner Abgeordnetenhauses, kündigte einen Vorstoß der CDU an.
An der Finanzierung jedenfalls dürfte das Projekt nicht scheitern. Hochhuth sagte, dass Hermann
Reemtsma und dessen
Kunststiftung zur Finanzierung bereit seien. Die Geldgeber wollen eine gegenständliche
Plastik. 'Die Figur Georg Elser spricht für sich', sagte Hochhuth. Sie solle nicht künstlerisch verfremdet
werden. [...]
Schwäbische Post 16.2.2008
Senat begrüßt Pläne für Elser-Denkmal
Der Senat unterstützt die Denkmal-Pläne für den Hitler-Attentäter Georg Elser
(1903-1945). Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) erklärte, er sei "sehr dafür",
den Schreinergesellen und Widerstandskämpfer "in Berlin an prominenter Stelle zu würdigen".
Über den Ort und die Form müsse es allerdings noch eine öffentliche Debatte geben. Als
Standort sei die Wilhelmstraße in der Nähe der ehemaligen Reichskanzlei "gut vorstellbar", so Schmitz weiter.
Die CDU hatte die vom Dramatiker Rolf Hochhuth stammende Idee eines Elser-Denkmals am Ort der ehemaligen
Reichskanzlei aufgegriffen und den Senat aufgefordert, bis zum 70. Jahrestag des fehlgeschlagenen
Attentatsversuches im Münchner Bürgerbräukeller am 8. November 2009 ein Denkmal zu errichten.
Berliner Morgenpost 16.2.2008
Zustimmung der Regierungskoalition zum CDU-Antrag über Elser-Ehrung erwartet
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Michael Braun |
Der stellvertretende Vorsitzende und kulturpolitische Sprecher der CDU-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses,
Michael Braun, erklärt:
"Wir nehmen erfreut zur Kenntnis, dass sich nun auch Kulturstaatssekretär Schmitz unserer Forderung
anschließt, den Hitler-Attentäter Johann Georg Elser mit einem Denkmal angemessen im Stadtbild zu würdigen.
Die Idee des Dramatikers Rolf Hochhuth aufgreifend, haben Parlamentsvizepräsident Dr. Uwe Lehmann-Brauns und
ich eine entsprechende parlamentarische Initiative unternommen.
Wir erwarten nun von den rot-roten Koalitionären, dass sie unserem Antrag zustimmen, der am Montag
im Kulturausschuss behandelt wird. Dem Land Berlin entstehen durch diese Initiative keine Kosten."
Anlage: "Denkmal für den Hitler-Attentäter Johann Georg Elser" (Antrag der Fraktion der CDU, Drucksache 16 / 1115)
Presseerklärung der CDU-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses 15.2.2008
Schmitz für Ehrung Georg Elsers in Berlin
Auf einer von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand veranstalteten Podiumsdiskussion hat sich
Kulturstaatssekretär André Schmitz dafür ausgesprochen, den Hitler-Attentäter Georg Elser in Berlin
angemessen zu würdigen. Ausdrücklich dankte Schmitz dem Schriftsteller Rolf Hochhuth, von dem die Initiative
für eine solche Würdigung ausgegangen war. Schmitz hatte einen entsprechenden Vorstoß Hochhuths aufgegriffen
und die Gedenkstätte Deutscher Widerstand im vergangenen Jahr beauftragt, sich der Initiative Hochhuths anzunehmen.
Schmitz: "Georg Elser wählte kommunistisch, folgte aber nicht der Parteilinie. Er war Christ, engagierte
sich aber nicht in der Amtskirche. Georg Elser passte in kein Schema. Keine der großen Strömungen im Kampf gegen
die NS-Diktatur erkannte ihn als einen der ihren und so fiel er durch alle Raster. Mit der Folge, dass er zweimal
hingerichtet wurde. Erst von seinen Henkern und danach durch die öffentliche Wahrnehmung nach dem Zusammenbruch des
NS-Regimes."
"Georg Elser hat im Alleingang das einzige Attentat geplant und ausgeführt, dem beinahe die gesamte NS-Spitze
zum Opfer gefallen wäre. Elser war damit früher und weitergehender als die Männer und Frauen des 20. Juli, die erst
fünf Jahre später zur Tat schritten. Da lag Europa bereits in Trümmern. Wäre Elsers Attentat erfolgreich gewesen,
hätten möglicherweise Millionen Juden und Millionen späterer Kriegsopfer die NS-Herrschaft überlebt."
"Ich bin sehr dafür, Georg Elser in Berlin an prominenter Stelle zu würdigen. Wo und in welcher Form
das geschieht, darüber sollte es vor der Entscheidung eine öffentliche Debatte geben. Für mich ist die Wilhelmstraße
in der Nähe der ehemaligen Reichkanzlei als Ort einer solchen Ehrung gut vorstellbar."
Pressemeldung des Landes Berlin 15.2.2008
Kulturstaatssekretär André Schmitz für Denkmal des Hitler-Attentäters Elser
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André Schmitz |
Berlin (dpa) - Der Hitler-Attentäter Georg Elser soll in Berlin "angemessen gewürdigt werden".
Das kündigte der Berliner Kulturstaatssekretär André Schmitz am 14. Februar 2009 auf einer
Veranstaltung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin an.
Schmitz unterstützt damit eine Initiative des
Schriftstellers Rolf Hochhuth, der sich für ein Elser-Denkmal in Berlin auf dem Gelände der
früheren Reichskanzlei in der Nähe des Potsdamer Platzes ausgesprochen hatte. Es sollte zum
70. Jahrestag des fehlgeschlagenen Bombenanschlags im Münchner Bürgerbräukeller am 8. November 2009
errichtet werden.
Hamburger Abendblatt 15.2.2008
Ein Denkmal für Georg Elser in Berlin?
Donnerstag, 14. Februar 2008, 19 Uhr
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Stauffenbergstraße 13-14, 10785 Berlin, 2. Etage, Saal A
Eröffnung:
André Schmitz, Staatssekretär für Kultur
Es diskutieren:
Rolf Hochhuth, Dramatiker und Schriftsteller
Dr. Uwe Lehmann-Brauns M.d.A., Vizepräsident des Abgeordnetenhauses von Berlin
Dr. Christian Hanke, Bürgermeister des Bezirks Mitte von Berlin
Einführung und Moderation:
Dr. Johannes Tuchel, Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Podiumsgespräch der Gedenkstätte Deutscher Widerstand für den 14.2.2008
Rolf Hochhuth fordert ein Standbild für den Hitler-Attentäter Elser
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Rolf Hochhuth |
Der Dramatiker Rolf Hochhuth hat sich für ein Standbild zur Erinnerung an den Hitler-Attentäter
Johann Georg Elser ausgesprochen. In einem offenen Brief an Berlins Regierenden Bürgermeister
Klaus Wowereit (SPD) schreibt er, dieses solle im Regierungsviertel stehen.
Er nennt Elser den "vorbildlichsten" Attentäter der NS-Zeit, weil dieser mit seiner Vorbereitung 1938
schon sechs Jahre vor Stauffenberg gehandelt habe. Elsers Anschlag auf die NS-Führung 1939 im
Münchner Bürgerbräukeller war fehlgeschlagen.
Den "ehrwürdigsten Deutschen des vorigen Jahrhunderts"
habe noch kaum ein bildender Künstler gestaltet. Das Elser-Standbild solle in der Nähe von
Holocaust-Mahnmal und sowjetischem Ehrenmal stehen.
Die Welt 9.2.2008
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Uwe Lehmann- Brauns |
Denkmal für Johann Georg Elser
Der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, Uwe Lehmann-Brauns, hat ein Denkmal für den Hitler-Attentäter
Johann Georg Elser vorgeschlagen.
Elser hatte am 8. November 1939 versucht, Hitler im Münchener Bürgerbräukeller
mit einem Sprengsatz zu töten, doch die Tat misslang, weil Hitler das Lokal zu früh verließ. Elser wurde 1945 hingerichtet.
Berliner Morgenpost 20.12.2007
Straßenkampf für Georg Elser
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Hartwig Grubel
Klaus Wowereit |
[...] Irgendwann stieß Grubel auf eine Bemerkung des Schriftstellers Walter Kempowski, der sich darüber wunderte,
dass es in ganz Berlin keine Elser-Straße gibt. Grubel setzte sich an seinen Computer und schickte dem Regierenden
Bürgermeister von Berlin eine E-Mail. [...]
"Zweifelsohne sind das Leben Georg Elsers, sein versuchtes Attentat gegen Hitler und seine Ermordung Anlass genug,
Georg Elser durch Straßenbenennung zu ehren", schrieb Klaus Wowereit an Grubel. Allerdings wollte er
"nicht verhehlen, dass aufgrund der Vielzahl von Benennungswünschen und der doch geringen Anzahl neu
entstehender Straßen in Berlin kaum Realisierungschancen bestehen". [...] Zudem versprach Wowereit, er
werde den Vorschlag von Grubel "gern an die hier zuständigen Bezirke weiterleiten". [...]
Die Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Reinickendorf teilte mit, sie habe den "zuständigen Bezirksstadtrat der Abt.
Bau-, Grundstücks- und Gebäudemanagement" um eine Stellungnahme gebeten. Der bedauerte bald darauf, "Ihnen
mitteilen zu müssen, dass ich derzeit keine Möglichkeit sehe, Ihrem für mich nachvollziehbaren Wunsch zu folgen".
Es stehe keine geeignete Straße zur Verfügung und ein "Neubau von Straßen findet derzeit nicht statt".
Der für die Abt. Stadtentwicklung zuständige Bezirksstadtrat in Pankow bedankte sich für die Anregung, sah sich aber
außerstande, ihr zu folgen, leider stünden derzeit im Bezirk Pankow "keine entsprechenden Straßen, Alleen oder
Plätze für eine Benennung zur Verfügung". [...]
Der zuständige Leiter der Abteilung Bauen, Stadtplanung und Naturschutz im Bezirk Steglitz-Zehlendorf winkte
ebenfalls ab. Erstens gebe es bereits "eine Fülle von Benennungsvorschlägen, jedoch kaum namenlose Straßen
im Bezirk." Zweitens verfolge das Bezirksamt das Ziel, "nur noch solche Vorschläge aufzunehmen, für
die ein eindeutiger Bezug zu unserem Bezirk existiert", dies könne er aber "bei der Person Georg Elser
leider nicht erkennen".
Auch der Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg sah sich überfordert. Es gebe im Bezirk Tempelhof-Schöneberg
"kein Potenzial, da die Straßen und Plätze im Bezirk bereits einen Namen tragen".
Der Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes im Bezirksamt Mitte berief sich auf ein Hindernis, das noch
unüberwindlicher ist als der Mangel an freien Straßen und Plätzen. Entsprechend "einer Beschlussfassung
des Ausschusses für Bildung und Kultur" würden "vorrangig Frauennamen bei der Straßenbe- bzw.
umbenennungen im Bezirk Mitte berücksichtigt". [...]
Spiegel Online 23.9.2004
Einladung zum Podiumsgespräch "Ein Denkmal für Georg Elser in Berlin?" am 14.2.2008
Rolf Hochhuth fordert Denkmal für Georg Elser in Berlin
Antrag der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus vom 14.1.2008 (Drucksache 16/1115)
Georg-Elser-Landkarte
Georg Elser: Denkmale und Gedenktafeln
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